• Sorbische Vogelhochzeit in der katholischen Oberlausitz, Foto: Wolfgang Wittchen

  • Wendische Fastnacht / zapust, Festumzug der Jugend, Foto: Peter Becker

  • Klappern, Osterbrauch in der katholischen Oberlausitz, Foto: Wolfgang Wittchen 

  • Fronleichnamsprozession, Foto: Wolfgang Wittchen

  • Erntekönige und Königinnen, Hahnrupfen in Burg (Spreewald) / Burkowy (Błota), Foto: Wolfgang Wittchen 

Immaterielles Kulturerbe / imaterielne kulturne derbstwo / duchowne kulturne herbstwo


Die Sorben zeichnen sich nicht nur durch ihre eigene Sprache aus, sondern auch durch Eigenarten in der materiellen und der immateriellen Volkskultur. Besonders hervorzuheben sind die vielfältigen lebendigen Bräuche im Jahreslauf. Sie werden aktiv gepflegt und sind wichtige Merkmale der sorbischen Identität und der ethnischen und kulturellen Selbstverwirklichung.



Die Lausitzer Sorben sind eine ethnische Minderheit im östlichen Teil Deutschlands. Ihr Siedlungsgebiet erstreckt sich vom Süden Brandenburgs bis in den Osten Sachsens. Ungefähr 60.000 Menschen bekennen sich als Sorben. Es gibt zwei sorbische Sprachen, Ober- und Niedersorbisch, die zur westslawischen Sprachgruppe zählen. Ein Großteil der Sorben ist evangelischer oder katholischer Konfession.

Es werden etwa 30 Bräuche im Jahreslauf gepflegt, beginnend mit der Gemeindeversammlung Woklapnica/„Abklopfen des alten Jahres“ bis zum Christkind in der Weihnachtszeit. Besonders anschaulich zu erleben sind sie beispielsweise zur Vogelhochzeit (25. Januar), zur sorbischen/wendischen Fastnacht „Zapust“ (Januar bis März), zu Ostern oder im Spätsommer nach Einfuhr der Ernte. Die Mehrheit der Bräuche wird bundesländerübergreifend, in Sachsen und in Brandenburg, begangen. Dennoch haben sich im Laufe der Zeit regionale Unterschiede herausgebildet. So konzentriert sich heute beispielsweise die sorbische/wendische Fastnacht oder das Hahnrupfen auf die Niederlausitz.  In der Oberlausitz erfährt das Osterreiten der katholischen Sorben große Aufmerksamkeit aus dem In- und Ausland.

Quelle: https://www.unesco.de/kultur-und-natur/immaterielles-kulturerbe/
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